Zeitgeschichte 2015

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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 02/08/2015 - Quelle: NJ-Autoren

"Das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie fortzeugend immer Böses muss gebären"
Schiller, Wallenstein, Die Piccolomini, V, 1/Octavio Piccolomini

Dr. Frank Kretzschmar

Dr. Frank Kretzschmar
dottorefrank@hotmail.com

Spätestens seit Ihrer Berichterstattung über den Demjanjuk-Schandprozess, Frau FRIEDRICHSEN, gehört Ihr Unflat zum Bösesten, was die Lügenpresse, die ihre Fresse nicht halten kann, absondert. Dessen apokalyptische Fortzeugung suchte SPIEGEL 30/2015, S. 48 ff. unter "JUSTITIA ZITTERT" heim. Nein, es ist nicht die Justiz des deutschen Rumpfstaates, die da zittert. Warum auch? Ist sie doch verkommen genug, den betagten Horst MAHLER im Kerker zu Brandenburg/Havel lebendigen Leibes verfaulen zu lassen, nur weil er es wagte, einen anderen als den strafrechtlich befohlenen Blick auf die jüngere deutsche Geschichte zu werfen. Zutreffend oder nicht, als ob es darauf ankäme.

Es ist der kundige Leser, der zittert - vor Wut über die Unverfrorenheit Ihres Sudels: "Er," der 94-jährige Oskar GRÖNING, vor Gericht aufgebahrt und als Buchhalter der Häftlingsgeldverwaltung im Rottenführer-Rang, nicht mal Unteroffizier, wegen Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen verurteilt, obwohl man ihm - blutjung in schwerer Zeit am schrecklichen Ort - weder Tat noch Schuld nachweisen konnte, "hat die Schreie der Mütter gehört, die mit ihren Kindern im Arm oder an der Hand ahnungslos zu den angeblichen Duschräumen gegangen waren, bis sie merkten, dass es dort kein Zurück mehr gab".

Kinder, Säuglinge zumal, sind der emotionale Brüller. Selbstredend, dass bei Ihnen, Frau FRIEDRICHSEN - belgischen Kindern, denen wir Hunnen im Ersten Weltkrieg, ritsch, die Ärmchen abhackten, Schnuller an Schnuller mit Frühchen, die Iraks Schergen, ratsch, aus kuwaitischen Inkubatoren rissen - der SS-Mann nicht fehlen darf, der auf der Rampe zu Auschwitz, diesmal an einem Müllwagen, Säuglinge zerschmetterte und auch das gute alte Zyklon-B, das "Todeskämpfe, die eine halbe Stunde dauerten," geriert, kommt zu seinen Ehren.

Klar, dass ein Land, das zu Kriegsbeginn über mehr Chemie-Nobelpreisträger als die USA, Großbritannien und Frankreich zusammen, sowie über Kampfstoffe verfügte, von denen wenige Tropfen genügten, um eine ganze Kompanie auszulöschen, sich beim langfristig geplanten, industriell ausgeführten, ultimativ Infernalischen eines Läusepulvers bedient, dessen Abgase, allen physikalischen Gesetzen zum Trotz, hui, durch die Perforierung eines profanen Brausekopfs pfiffen. Klar auch, dass dieses Land, in einen Zweifrontenkrieg getrieben, jeden Quadratmeter Transportkapazität auf Leben und Tod benötigend, Millionen Opfer Hunderte Kilometer durch die Weltgeschichte kutschierte, anstatt sie an Ort und Stelle abzumurksen. Das Fahrrad dazu war längst erfunden: STALINS Befehl 00447der, so viel Liebe zum Detail muss sein, für 64 Sowjet-Gebiete im einzelnen auswarf, wie viele, Kategorie 1, zu erschießen oder, Kategorie 2, zu Lagerhaft zwischen 8 und 10 Jahren zu verknacken waren. Von Anfang August 1937 bis Ende November 1938 wurden, im Minutentakt, 767.397 verurteilt und 386.798 am Ort ihrer Festnahme, abgeknallt.

Fehlt bloß noch, dass Sie, Frau FRIEDRICHSEN, Ihren Bruder im Geiste, Eugen KOGON, hoch dekorierter Aktivist der ersten Holo-Stunde zu Wort kommen ließen: "Gern stellte SS-Oberscharführer Moll, der die Auschwitzer Krematorien leitete, nackte Frauen an die Glühgrube, um sie nach Unterleibsschüssen in das Feuer stürzen zu sehen." Und: "Eine italienische Tänzerin ließ der Rapportführer Schillinger nackt vor dem Krematorium tanzen." Ob Eugen an dieser Stelle onanierte, um sich anschließend, beim Schein einer Lampe mit Judenhautschirm, die Hände mit Seife aus Judenfett wusch, ist allerdings nicht überliefert.

Wohl aber der Lager-Alltag, unter anderem nachzulesen in "Standort- und Kommandanturbefehle des Konzentrationslagers Auschwitz 1940-1945". Dass diese, authentischer geht's nicht, bei Ihnen, Frau FRIEDRICHSEN, die Spur der Idee einer Ahnung würden aufdämmern lassen, die bei der jüdischen Holocaust-Forscherin Gitta SERENY längst zur Gewissheit wurde: "Auschwitz war ein schrecklicher Ort - aber es war kein Vernichtungslager," bleibt allerdings nicht zu hoffen. Zu flach, Ihr schleimiger Spucknapf-Horizont.

Im Gegensatz zu dem des ehemaligen leitenden SPIEGEL-Redakteurs Fritjof MEYER, der neue Archivfunde auswertend, in der von Frau Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth mit herausgegebenen Zeitschrift "OSTEUROPA" 5/2002 zu dem Ergebnis kam, dass zu Auschwitz Vergasungen außerhalb des Lagers in zwei umgebauten, heute selbstredend nicht mehr vorzufindenden Bauerhäusern stattfanden. Also nichts da, von wegen MENGELE und direkt von der Rampe ab zum Duschen. Und so bleiben nicht nur Rechtsgrundsätze wie: NE BIS IN IDEM - Doppelbestrafungs-Verbot, IN DUBIO PRO REO - Unschuldsvermutung, vor allem individuelle Verantwortlichkeit statt Kollektivschuld, aber auch Befehlsnotstand, Verhältnismäßigkeit und Prozessfähigkeit auf der Strecke, sondern auch die Reputation der 72 Nebenkläger, die zur GRÖNING-Farce - wie ihre Anwaltsmeute, steuergeld-finanziert, versteht sich - anreisten.

Von den Nebenklägern des DEMJANJUK-Schandprozesses berichtete Heinrich WEFING für die DIE ZEIT: "Einmal habe ich eine Gruppe von ihnen in ihrem Hotel besucht. Viele der Nebenkläger hatten sich im 'Hotel Europa' … einquartiert …, Gelächter hing über dem Tisch, eine gelöste Heiterkeit, als sei dies eine ganz gewöhnliche Reisegruppe. Dieselben Männer und Frauen, die am Morgen unter Tränen ausgesagt hatten, standen nun beieinander, sie scherzten und schwatzten."

Ob sich diese heitere Klassentreffen- Atmosphäre auch bei den GRÖNING-Nebenklägern einstellte, ist nicht bezeugt. Wohl aber deren Aussagen vor Gericht.

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Eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages - man darf wieder forschen, ohne Leib und Leben zu riskieren - wird man sich, an den Kopf fassend, fragen, wie man diese ungezählten, ganz offensichtlichen Unwahrheiten, Erfindungen, Perversionen, Ungereimtheiten, diese den Naturgesetzen, der Logik und der Sitte widersprechenden Bekundungen, die historischer Wahrheit, gesundem Menschenverstand und alltäglicher Lebenserfahrung derart ins Gesicht schlagen, durchgehen lassen konnte: "Manche Tote waren so ineinander verhakt, dass sie mit Äxten auseinandergeschlagen werden mussten." Ganz abgesehen von der Frage, was Nebenkläger, von denen nicht ein einziger den Angeklagten kannte, geschweige denn, sich konkret zum Tatvorwurf äußern konnte, vor Gericht überhaupt verloren haben.

Verloren haben sie ihre Würde und beschädigten die derer, die in Auschwitz, "diesem schrecklichen Ort", zu Tode oder zu Schaden kamen.

Dr. Frank Kretzschmar
dottorefrank@hotmail.com