Wortmeldungen 2015


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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 03/11/2015 - Quelle: Leserbriefe Systempresse

"Es ist nicht bekannt, wie lange die Geduld ihrer Untertanen andauerte und ob die teuflische Königin schließlich nicht doch abdanken musste, denn sie hatte ihren Eid, Schaden von ihrem Volk abzuwenden, gebrochen"

31. Okt 2015

Frankfurter Allgemeine Zeitung

S. 24

Ein wahres Märchen

Es lebte einmal eine christliche Königin, die über ein wohlhabendes Reich herrschte. Sie erfreute sich großer Beliebtheit bei ihren Untertanen. Auch wurde sie von den anderen Herrschern ob ihrer Milde und Wohltätigkeit geachtet. So war es kein Wunder, dass sie, als in fernen Landen der Krieg tobte, welcher viel Leid und Not verursachte, die davon betroffenen Menschen einlud, in ihr Land zu kommen. So ergoss sich ein nicht endender Flüchtlingsstrom von dort in ihr Reich. Darob gerieten die von der Durchreise der Eingeladenen belasteten, meist armen Länder in Bedrängnis, und im eigenen Land wuchs der Unmut über so viele Fremde, die es zu versorgen galt. Auch hatte ihr Volk Angst vor Überfremdung. Da bat die Königin die befreundeten Königreiche um Hilfe. Jedoch die fühlten sich nicht verpflichtet zu helfen, denn sie hatten keine Einladung ausgesprochen - und es gilt: Wer einlädt, der sorgt für seine Gäste! Da half alles Appellieren nicht. Es ist nicht bekannt, wie lange die Geduld ihrer Untertanen andauerte und ob die Königin schließlich nicht doch abdanken musste, denn sie hatte ihren Eid, Schaden von ihrem Volk abzuwenden, gebrochen.

HEINZ SCHUMANN, WALDBURG


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