Zeitgeschichte 2003 |
|
Der Prozess wegen des Marsches auf die Feldherrnhalle vom 8./9. November 1923 "Adolf Hitlers ehrliches Streben aber, in einem unterdrückten und entwaffneten Volke den Glauben an die deutsche Sache wieder zu erwecken, bleibt unter allen Umständen ein Verdienst. Er hat hier, unterstützt durch seine einzigartige Redner-gabe, Bedeutendes geleistet." Ludwig Stenglein, der als Erster Staatsanwalt des Bayerischen Volksgericht beim Landgericht München I Adolf Hitler im "Hochverratsprozess", der am Morgen des 26. Februars 1924 im Hauptlesesaal der Zentralen Infanterieschule mit 368 Zeugen, Korrespondenten aus aller Welt und Hunderten von Zuschauern mit reservierten Sitzen, begann, beschrieb den Angeklagten in einer Weise, die heute mit vielen Jahren Gefängnis geahndet würde. Es handelte sich bei Ludwig Stenglein nicht um einen sog. "Nazi-Staatsanwalt", sondern um einen Strafverfolger der Weimarer-Republik, auf die sich die Bundes-republik zu feierlichen Anlässen immer wieder als Vorbild beruft. DER SPIEGEL veröffentlichte Auszüge aus der Anklage-Rede gegen Adolf Hitler, mit Buchquelle "Der Hitler-Prozess 1924" (siehe folgendes Gesamt-Faksimile des SPIEGEL): |
DER SPIEGEL Nr. 33/16.08.1999, Seite 72: |
||||
"Schnöder Eigennutz lag ihm ferne" Aus dem
Plädoyer der Anklage im
Nach dem Putschversuch vom 8./9. November 1923, der im Feuer der Bayerischen Landespolizei an der Münchner Feldherrnhalle scheiterte, wurden Adolf Hitler und etliche Mitverschwörer verhaftet. Im folgenden Prozess pries der Erste Staatsanwalt Ludwig Stenglein in der Begründung seines Strafantrags die Persönlichkeit des Angeklagten.
Der Staatsanwalt beantragte acht Jahre Festungshaft, Hitler wurde zur Mindeststrafe von fünf Jahren mit Aussicht auf Bewährungsfrist verurteilt. Die zwingend vorgeschriebene Ausweisung aus dem Reichsgebiet unterblieb. Hitlers Strafliste mit noch laufender Bewährung auf Grund einer Verurteilung wegen Landfriedensbruchs blieb entgegen der Prozessordnung unerwähnt. Schon nach neun Monaten kam Hitler frei. <Ende Spiegel> |
Adolf Hitlers vollständiges Schlusswort in diesem Prozess im Buch: |