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Ausgabe 037 - 09. Februar 2019
Putin sagt Merkel wo's lang geht
Putin sagt Merkel, wo's lang geht. Tschüss EU!

Das Gas scheint für die BRD schicksalshaft zu sein

Als Vorgestern Merkels Liebling Macron, Frankreichs Präsident auf Zeit, damit drohte, der Bundesrepublik den russischen Gashahn zuzudrehen, dachten viele an Altkanzler Schröder, der im Jahr 2000 bei einem Israelbesuch im Holo-Museum der "ewigen Flammen für die Holo-Opfer" den Gashahn abdrehte und die Holo-Flamme zum Erlöschen brachte. Das war schon ein äußerst beun-ruhigendes Zeichen. Macrons Drohung, der BRD die Energiezufuhr aus Russland durch die Verhinderung der Pipeline Nord Stream 2 abzustellen, dürfte bei Merkel noch mehr Panik ausgelöst haben, als Schröders symbolische Abstellung der Gaszufuhr für die Holo-Story.
Macron fühlt sich von Merkel veralbert, die Billionen von Euro zur Abwendung der französischen Staatspleite, die er von Merkel unter dem Vorwand EU-Reformen wollte, konnte Merkel nicht liefern. Deshalb schlug er sich vorgestern verbal auf die Seite der Russland-Gegner USA, Polen, dem Baltikum, Rumänien und der Slowakei und drohte, das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 durch ein EU-Veto zu stoppen. Macron begründete seine Drohung laut SZ so: "Wir wollen nicht die Abhängigkeit von Russland verstärken und dabei noch den Interessen von EU-Ländern wie Polen und der Slowakei schaden." Nach hektischen Telefonaten zwischen Merkel und Macron wurde jubelnd verkündet, man habe sich auf einen Kompromiss geeinigt. Das Projekt Nord Stream 2 sei gerettet. Merkel: "Diesen Tag finde ich gut." Leider wird der Kompromiss-Wortlaut nirgends veröffentlicht, sondern lediglich durch die Medien subsummiert: "Im Kern sieht der Vorschlag vor, dass dasjenige EU-Land für eine Pipeline aus einem Drittstaat zuständig ist, in dem die Leitung erstmals das europäische Netz erreicht. In diesem Fall also Deutschland." Wo wird denn da die Abhängigkeit von der russischen Gasversorgung verringert? Nirgendwo, vielmehr geht es weiter wie gehabt, Russland entscheidet, ob das, was die BRD so dringend benötigt wie die Luft zum Atmen, in die Gasrohre gepumpt wird oder nicht. Dann stimmte Macron auch noch zu, dass die BRD in Europa allein über die Verteilung des russischen Erdgases bestimmt, solange es Putin recht ist.
Warum hat Macron also klein beigegeben? Nun, neben der österreichischen Staatsgesellschaft ÖMV, der britischen SHELL, der deutschen UNIPER, der deutschen WINTERSHALL (BASF) ist auch das französische Unternehmen ENGIE an Nord Stream 2 beteiligt. Macron könnte also am Überleben von ENGIE mehr interessiert gewesen sein als an der Drohung gegen Merkel. Auf der anderen Seite droht Präsident Trump der französischen TOTAL, die in Russland ebenfalls auf dem Energiesektor tätig ist, ebenso wie ENGIE, Sanktionsstrafen an, falls sie am Projekt Nord Stream 2 beteiligt bleiben. Doch davon scheint Macron nicht geschreckt worden zu sein, sonst hätte er keinen Schwenk vollzogen. Für die BRD hängt sozusagen das Überleben von Nord Stream 2 ab, denn Merkels sogenannte Energiewende zeitigt außer Milliarden-Kosten keinerlei Entlastung. Das Gegenteil ist der Fall, wegen der Ausfälle durch die abgeschalteten Atom- und Kohlekraftwerke ist ein Vielfaches an derzeit gedecktem Energiebedarf entstanden. Jährlich sollen durch Nord Stream 2 zusätzlich 55 Millionen Kubikmeter Gas zur Versorgung von 26 Millionen Haushalte in die BRD fließen. Nord Stream 1 war bereits 2017 bei einer Jahres-Lieferkapazität von 51 Millionen Kubikmeter zu 93 Prozent ausgelastet. Merkel könnte Macron gesagt haben: Wenn ich mit der BRD deshalb untergehe, hat Frankreich überhaupt keine Aussicht mehr auf einen Geldsegen von uns. Wer kein Geschäft macht, kann auch keine "Schutzgelderpressung" bezahlen, weiß die Mafia. Dazu der russlandkritische Politikforscher Dr. Stefan Meister bei einem Pressetermin: "Innerhalb der EU und der transatlantischen Beziehungen wird Nord Stream 2 als Faustpfand (bargaining-chip) benutzt, was die Pipeline so problematisch macht. So konnte Frankreich kurzfristig den diplomatischen Druck auf Deutschland erhöhen. Welche Zugeständnisse Berlin im Gegenzug an Macron machen musste, steht noch nicht fest, aber sicher hat die Zustimmung Frankreichs ihren Preis."
Merkel hat also Macron Gewaltiges für sein Einlenken versprochen und damit den Deutschen noch einmal unvorstellbare Lasten aufgeladen: Die garantierten Wettverpflichtungen (CDS) mit der Wall Street für alle Euro-Staaten, die Idiotie "Energiewende" (800 Mrd. Euro ohne Energiegewinn, nur Landschaftszerstörung) sowie jährlich 300 Mrd. Euro für die Invasoren, als würde das nicht reichen. Dass auch Nord Stream 2 maßgeblich hilft, die EU zu sprengen, neben Brexit und der italienischen Bombe, ist klar, denn damit wird die EU-Spaltung unüberbrückbar. Trumps Druck auf Nord Stream 2 zielt auf die EU-Zerschlagung ab (wegen Merkels Flutpolitik). Die Gaszufuhr kann Trump, und das weiß er, nicht stoppen, da Putin die Südlinie Turkstream bereits begonnen hat zu bauen. Dann kann Nord Stream gekappt werden und Merkels Deppen bezahlen über den Lieferanten Türkei ordentlich mehr. Dämmert Merkel, dass die EU nicht mehr zu retten ist, deshalb Flucht zu Putin? Ob die Mutti-Kranken noch einmal die Kurve kriegen und mit der AfD und NPD die EU verlassen, um eine Freihandelszone von Nationalstaaten zu schaffen, ohne Merkels Flutpolitik? Das wollen jedenfalls Trump und Putin, wenn auch aus vielleicht unterschiedlichen Motiven.