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Ausgabe 277: 04. Oktober 2017

Economist

Reptilien-Dämmerung

Natürlich konnten sich nach der systemischen Wahlkatastrophe am 24. September nicht viele vorstellen, dass das AfD-Ergebnis von 13 Prozent ausreichen könnte, das Reptil Merkel zu Fall zu bringen und ihre Horror-EU zu erschüttern. Unser Investigativ-Beitrag "Auf Grabsteinsuche für die EU" hatte noch nicht einmal den Merkel-Zusammenbruch bei der bevorstehenden Wahl in die Untergangs-Analyse miteinbezogen, deshalb hatten wir in unseren Wahl-SCHLAGZEILEN das Ende Merkels und der EU hervorgehoben. Merkels erodierende Machtbasis macht sie nicht nur zum Knallfrosch der BRD, sondern erst recht in Europa. Die hochkarätigen Analysten in der EU ließen mit ihren Stellungnahmen nicht lange auf sich warten, womit sie die NJ-Analyse aus der Wahlnacht vollumfänglich bestätigten. Der Abgesang auf Merkel wurde von Dänemarks großer Tageszeitung POLITIKEN angeführt: "Die Wahl war in Wirklichkeit ein politisches Erdbeben … die Abwicklung des 'Projekts Mutti'. Keine liebe 'Mutti' mehr: Mitten in der Ehrfurcht über ihre jahrelange Macht und eine vierte Periode als Kanzlerin kehrten Millionen Wähler dem 'Projekt Mutti' den Rücken."

Während sich die "dümmste Generation der Deutschen" (SPIEGEL) noch damit tröstete, dass "Mutti" trotz des Stimmenverlustes noch "stärkste" Partei geblieben war, schwollen international die Requiem-Gesänge auf Merkels Reptilien-System immer stärker an. Der globalistische Schrittmacher Europas, das Londoner Wochenmagazin THE ECONOMIST, widmete Merkel am 30. September sogar eine Titelkarikatur (s. Bild), wie sie "bedröppelt" im Schatten von Emmanuel Macron steht (Titel übersetzt: Der Scheinwerfer schwenkt von Deutschland auf Frankreich). "Die dümmste Generation" der Deutschen wählte aber Merkel, weil sie der BRD vermeintlich Respekt in der Welt verschafft hätte. Da dieser "Respekt" jetzt aber verpufft wie ein "Judenfurz" zu Silvester, wird schon bald auch diese "dümmste Wählergeneration" (im Westen) der ostdeutschen Avantgarde folgen und das "Reptil schlachten". Symbolisch für die "Reptilien-Dämmerung" war auch, dass Präsident Wladimir Putin erst zwei Tage nach der Wahl Merkel beiläufig gratulierte. US-Präsident Donald Trump ließ sich gar vier Tage Zeit, um mit einer mehr abfälligen Wortmeldung Merkels Untergang zu beglückwünschen. Noch vor wenigen Monaten rief Trump schon nach zwei Stunden an, um Merkel zum Wahlerfolg der CDU bei der unbedeutenden saarländischen Landtagswahl zu gratulieren. Sogar das mediale BRD-Sturmgeschütz, DER SPIEGEL kam in seiner Ausgabe Nr. 40 nicht mehr umhin, die NJ-Analyse der Wahlnacht zu bestätigen: "Auch Tage nach der Bundestagswahl war aus Washington nichts zu hören. Da gibt es auch nichts zu gratulieren. Ein Vorgeschmack auf die neue Realität: Merkels Machtverlust. Seit der Bundestagswahl ist die deutsche Kanzlerin nicht mehr die unumstrittene Führerin einer Großen Koalition, sondern wird ein aus der Not geborenes Regierungsexperiment anführen und zudem eine Kanzlerin sein, deren Dämmerung angebrochen ist. Das wird Merkels Autorität auch auf der Weltbühne schwächen. Und nun macht auch noch der französische Präsident der deutschen Kanzlerin ihren Platz als unbestrittene Führerin Europas streitig. Verzagt und verdruckst, das war bei Merkel üblich, und übles Gemauschel, sodass die Bürger gar nicht anders konnten, als zu denken: Da ist etwas faul."

Kurz vor der Wahl gelobte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer: "Ohne Obergrenze wird es mit der CSU keine Regierung geben." Gestern kam der "Tsipras"-Rückruf durch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, der "anstatt einer Obergrenze" die "Integration fördern und Fluchtursachen bekämpfen" will. Im kommenden Jahr wird somit die CSU bei der Landtagswahl in Bayern auf 10 Prozent abstürzen.

Der SPIEGEL vom 30. September ließ mit einem Leserbrief von Achim Nieroda die Lage der BRD trefflich so beschreiben: "Möglicherweise halten wir jetzt schon den Titel der dümmsten Generation, wenn wir glauben, dass wir mit dieser Verlierergemeinschaft namens EU auch nur einen kaputten Blumentopf gewinnen können. Wahrscheinlich sind wir auch die dümmste Generation, weil wir nicht erkennen wollen, dass jede Vertiefung der EU mehr Probleme aufwirft, als sie löst."