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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 04/09/2023 - Quelle: NJ-Autoren

Causa Aiwanger zerstört den Auschwitz-Konsens - die Entsorgung der Erinnerungskultur auf dem Müllhaufen der abgelaufenen Ideologien?

Aiwanger und die Entsorgung von Auschwitz

Shakuntala Banerjee: "Herr Söder, ist Ihnen denn bewusst, dass Sie mit dieser Entscheidung den Maßstab mit dem Umgang mit Anti-Semitismus und Erinnerungskultur verschieben? Sie halten jetzt einen Vize im Amt, der sagt, in seinen Augen werde die Schoa zu parteipolitischen Zwecken gegen ihn und die FREIEN WÄHLER missbraucht. Für Juden ist das ein Schlag ins Gesicht. … Wie kann jemand, der so spricht, weiter im Amt des Vize bleiben?"

Wohlgemerkt, Hubert Aiwanger ist nicht jemand, vor dem das System als parteipolitischer Gegner Angst haben müsste. Er kann und will als Anhängsel von Markus Söder nichts ändern. Aber selbst wenn er mit seinen FREIEN WÄHLERN die Mehrheit in Bayern erreichen könnte, würde er nichts ändern, denn Aiwanger ist nicht das, was man einen mutigen Mann nennen könnte. Er ist kein wirklicher Kämpfer, aber er hat eine normale, menschliche Grundeinstellung und das, was man in Bayern einen "Dickschädel" nennt, der sich nicht ungerechtfertigt abservieren lassen will.

Mit seiner zweifellos richtigen inneren Grundeinstellung für das Normale, für das Menschengerechte, gepaart mit strategischer Schläue und einer gewissen Entschlossenheit, sich von den Globalisten nicht kampflos abservieren zu lassen, errang Hubert Aiwanger in diesem gegen ihn entfesselten Auschwitz-Krieg einen Sieg, den so noch niemand vor ihm erringen konnte.

Der Grund, warum ihn das System fertigmachen, vernichten will, ist darin zu suchen, dass die sich angegriffen fühlenden Systemmächtigen Rache an ihm für seine verbalen Angriffe nehmen wollen. Gleichzeitig sind sie von der Furcht getrieben, er könnte mit seiner offenen Sprache mutige Menschen für den Kampf gegen das System auch außerhalb der FREIEN WÄHLER begeistern. Und genau das tut er derzeit bei seinen Auftritten in den Festzelten als Wahlkämpfer.

Nach den Auschwitz-Angriffen auf Aiwanger stehen die Massen - zur totalen Verblüffung der Systemlenker - hinter Aiwanger, wie zum Beispiel im Festzelt in der "Holzamer Hütte" in Niederbayern. Dort schrie ein Mann bei Aiwangers Weg zur Redner-Bühne: "Fickt euch, mit euren alten Kamellen, wir stehen zu Hubert." Was er mit "alten Kamellen" gemeint hat, dürfte nicht schwer zu erraten sein. Die Menschen haben nach Corona einfach die Schnauze voll, sich ständig als "ewig Schuldige" selbst anklagen zu müssen. Und wenn dann ein Mann, trotz unappetitlicher Selbstbespuckung und Selbstanklage, sogar für etwas, was er nach eigenen Angaben gar nicht getan hat, nicht wie verlangt von allen Ämtern zurücktritt, dann ist dieser Mann für die Massen ein neuer Held, weil sie in ihm jemand sehen, den das System selbst mit der Auschwitz-Keule nicht kleinkriegen konnte.

Selbst die lauteste Hetz- und Lügenorgel des Systems, die BILD-Zeitung musste die Stimmung auf der "Holzamer Hütte" am 01.09.2023 wie folgt bestätigen: "Wie groß der Zuspruch ist, wird beim Betreten des Festzelts 'Holzhamer Hütte' klar. Unter tosendem Beifall der 4000 Zeltgäste geht Aiwanger zu seinem Tisch direkt vor der Bühne. 'Hubert, wir stehen hinter dir', ruft eine blonde Frau im Dirndl. 'Hubert, durchhalten', schreit ein Mann gegen die spielende Blasmusikkapelle an. Die Zuschauer jubeln, applaudieren. Aiwangers Stimme wird lauter: 'Man nimmt Sachen, die 35 bis 40 Jahre zurückliegen zu seiner beruflichen Existenzvernichtung'. Seine Anhänger jubeln, klatschen. Die Masse im Festzelt steht hinter dem Bayern-Vize. Eine Entschuldigung kommt ihm nicht über die Lippen. Stattdessen spricht er über 'eine Schmutzkampagne gegen mich' und sagt mit fester Stimme: 'Man will mich fertigmachen'." Und so zog Aiwanger mit der Botschaft durch die Zelte, dass die Erinnerungskultur zu einem "schmutzigen Instrument" zur politischen Vernichtung von Menschen umfunktioniert worden sei.

Aiwanger beadet in der Menge

Hubert Aiwanger wird in den Festzelten für das Standhalten gegen den Auschwitz-Angriff gefeiert!

Und so stellt Aiwangers Kampf tatsächlich eine Art Entscheidungsschlacht dar. In all den Jahrzehnten nach dem Weltkrieg ist es noch nicht vorgekommen, dass nach dem Eröffnen des "Auschwitz-Vernichtungsfeuers" der Globalisten ein Zielobjekt länger als einen Tag standgehalten hätte. Neu an Aiwangers Kampf ist, dass er trotz seiner Selbstbeschuldigung (wie damals bei den stalinistischen Säuberungsprozessen in der Sowjetunion) sofort wieder in den Angriff übergegangen ist und das System beschuldigte, ihn in Wirklichkeit nur als politische "Gegenkraft" vernichten zu wollen.

Bislang fielen alle wegen "Antisemitismus und Auschwitz" Angegriffenen in Sack und Asche und verschwanden ohne Kampf von der Bildfläche. Gerade im Angriff auf Aiwanger wurden die "Erinnerungsgranaten" mit zusätzlicher Vernichtungskraft angereichert. Obwohl Aiwanger in "seinem" Flugblatt die Juden mit keinem Wort erwähnt hat und mit dem Punkt, "Freiflug durch den Schornstein von Auschwitz" ganz klar eine Bestrafung von Vaterlandsverrätern gemeint waren, wurde der Sinn vorsätzlich ins Gegenteil verkehrt, um Aiwangers Sturz unumkehrbar zu machen. Die Brüder Aiwanger wollten mit einer sarkastischen Formulierung in besagtem Flugblatt zum Ausdruck bringen, dass Vaterlandsverrätern so leiden sollten, "wie die Juden in Auschwitz". Die Auftragsmedien entfesselten aber die Hetze mit der Sinnentstellung dahingehend, dass in der Bevölkerung der Eindruck entstehen musste, Aiwanger hätte darüber gejubelt, wie die Juden "durch den Schornstein in Auschwitz geflogen" seien. Sie schrecken mittlerweile vor nichts mehr zurück, wenn sie einen Systemgegner vernichten wollen.

Bekannt ist nur, dass zwei jüdische Publizisten, Michael Wolffsohn und Henryk Broder, Aiwanger in Schutz nahmen. Die Führung der Juden in Deutschland verlangte jedoch ziemlich direkt die Entlassung Aiwangers. Joseph Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland: "Und was ich da aus diesem Satz höre, ist das, was man unter einer Opfer-Täter-Umkehr versteht. Es wird versucht, die Opfer zu Tätern zu machen." (ZDF, 01.09.2023) Die Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, ging noch weiter. Als Aiwanger auf Druck von Söder bei ihr anrief und sie um Entschuldigung bat, für etwas, das er angeblich nicht getan hat, verweigerte ihm Knobloch die Absolution. "Ich habe ihm meine Meinung zu seiner Person ganz klar erklärt. Ich habe seine Entschuldigung nicht angenommen. Das ist es, was ich von Aiwanger momentan halte." Der anwesende Musiker Leslie Mandoki unterstützte Knobloch mit der Feststellung: "Antisemitismus ist keine Jugendsünde." (Focus, 03.09.2023) Das ist die klare Vorgabe, dass Aiwanger nicht mehr Teil der künftigen bayerischen Regierung sein sollte.

Seit Jahrzehnten werden die Erzählungen über Auschwitz vom Strafgesetz abgeschirmt. Wer nicht die vorgegebene Sprachregelung mitträgt, landet bis zu lebenslänglich hinter Gitter. Aiwanger hat nun unwissentlich einen neuen Weg beschritten. Er machte trotz seiner Entschuldigung aus der "Heiligen Auschwitz-Erzählung" in den Köpfen der Menschen ein menschlich verabscheuungswürdiges Instrument, mit dem ehrbare Menschen vernichtet würden, nur weil sie politisch unbequem geworden seien. Und dafür erhält Aiwanger landauf landab frenetische Zustimmung. Aiwanger hat damit die Auschwitz-Geschichte von einer Seite her angegriffen, wie es eine sogenannte "Auschwitz-Leugnung" nie vermocht hätte. Er entsorgte sozusagen die Erzählung auf dem Müllhaufen der politischen Ideologien. In der Wahrnehmung der Bevölkerung ist der Einsatz der Auschwitz-Erzählung nunmehr durch Aiwanger, wenn auch unfreiwillig, mit Ekel und Abscheu verbunden worden, weil anständige Menschen damit zerstört würden.

Knobloch fertigt Aiwanger ab

Charlotte Knobloch, Israelitische Kultusgemeinde Oberbayern: "Es sind entsetzliche Worte rund um das antisemitische Flugblatt aus Aiwangers Schulzeit. Das gleicht einer Katastrophe für einen Menschen, der so viel Verantwortung hat wie der Vizepräsident Bayerns. Das ist normalerweise nicht zu akzeptieren."

Das alles hat es in den Jahrzehnten seit dem Ende des 2. Weltkriegs noch nicht gegeben. Es war bis vor Aiwanger unvorstellbar, dass der Kampf gegen die "Auschwitz-Erinnerungskultur" in dieser Form aufgenommen hätte werden können. Sollten die FREIEN WÄHLER bei der Wahl sogar noch an Stimmen zulegen, dann hat die "Auschwitz-Führung" eine große Schlacht, vielleicht sogar ihren Krieg verloren. Darauf hat Joseph Schuster als Präsident des Zentralrats im ZDF-Interview vom 01.09.2023 mit Schrecken hingewiesen: "Wenn ein solches Blatt zu einem positiven Wahlerfolg wird, dann irritiert mich das in höchstem Maße." Auch die Umfragen deuten auf diese Auschwitz-Emanzipation hin: 62 % der Befragten in Deutschland wollen nicht, dass Aiwanger zurücktritt. (FAZ, 02.09.2023)

Und so befindet sich Auschwitz, wie wir es kennen, auf dem Weg zur Erinnerungs-Entsorgung. Es interessiert die Massen nicht mehr, vielmehr steigt in ihnen Wut auf, wenn sie dieses Wort hören. Vergessen wir nicht, der Krieg gegen Aiwanger wurde geführt, weil er das System frontal angegriffen hatte. In seiner Erdinger-Rede vom 10. Juni 2023 rief er auf einer Großveranstaltung den Massen zu: "Die da oben in Berlin haben den Arsch offen. Es ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss." Bei LANZ legte er am 4. Juli 2023 nach und sagte, dass in Berlin nach dem Motto regiert würde: "Einmal an der Macht, dann kann ich vier Jahre lang tun was ich will. Ich regiere gegen die Mehrheit der Bevölkerung. 80 Prozent sagen, das Heizungsgesetz ist Unsinn, doch sie sagen, das ist uns egal. Das ist nur noch eine Demokratie formal, aber das Vorgehen ist nicht mehr demokratisch. Natürlich ist das nur eine Formaldemokratie." Damit delegitimierte Aiwanger das BRD-System als Demokratie, weshalb die Demokratie vom Volk zurückerobert werden müsse.

Wie gesagt, das System hat keine Angst vor Aiwanger als Vize-Ministerpräsident von Bayern, vielmehr fürchten die Mächtigen, dass seine Worte andere, mutigere Menschen als er es ist, zum System-Widerstand anfeuern könnten. Und vor allem, weil sie glauben, das stärke nur die AfD, weil die Menschen normalerweise zu jenen gehen, die sie für authentisch halten, und das ist nicht Aiwanger. Vor allem aber glauben die Menschen jetzt zu erkennen, und 62 % der Deutschen drückten in der BILD-Umfrage ihre Überzeugung aus, dass die Angriffe auf Aiwanger nichts mehr mit Demokratie zu tun habe.

Dann kam am 3. September 2023 die Entscheidung von Ministerpräsident Markus Söder, dass die CSU weiterhin mit den FREIEN WÄHLERN und mit Hubert Aiwanger als Vize-Ministerpräsident in einer Koalitionsregierung nach der Wahl im Oktober weitermachen wolle. Erstaunlich ist, dass Söder sich wagte, unter diesem Druck mit Aiwanger weiterzumachen, obwohl seine ihn führenden Globalisten hinter den Kulissen eine Koalitionsregierung mit den Grünen verlangten, wie Söder am 03.09.2023 im ZDF-Sommerinterview ziemlich offen eingestand. Es scheint, dass Söder lieber unbotmäßig wurde, als mit den Grünen zu koalieren, weil damit die CSU in Bayern auf 10 Prozent absacken würde.

ZDF-Sommerinterview

Erstaunlich, was im Rahmen des ZDF-Sommerinterviews nach draußen gekommen ist

Söder musste sich vor der ZDF-Journalistin Shakuntala Banerjee mit einer erneuten Erklärung, warum er Aiwanger nicht entlassen habe, rechtfertigen. Söder: "Ich fass' es mal so zusammen: Es sieht so aus, dass er in seiner Jugend wohl Fehler gemacht hat. Die hat er zugegeben, er hat sie auch bereut. Das ist der eine Teil. Der zweite Teil ist, es gab aber keinen handfesten Beweis der die Vorwürfe, insbesondere des Flugblattes, bestätigt hätte. Zum anderen ist das Ganze 35 Jahre her. Es ist seitdem auch nichts dazugekommen. Und deswegen schien es mir in der Gesamtabwägung unverhältnismäßig, eine Entlassung vorzunehmen."

Banerjee hielt daraufhin Söder vor, dass er von Aiwanger Aufklärung verlangt hätte, bevor er mit ihm in einer Koalitionsregierung weitermachen könne, aber die von Aiwanger beantworteten Fragen würden nicht weiter zur Aufklärung beitragen. Shakuntala Banerjee: "Gut ein Drittel der Fragen hat Herr Aiwanger sinngemäß beantwortet mit 'habe ich nicht mehr in Erinnerung, das entzieht sich meiner Kenntnis, das kann ich nicht beantworten'. Ist das tatsächlich Aufklärung?" Söder wiederholte die Phrase, dass es letztlich keine Beweise gäbe und alles so lange zurückliegen würde. Um dem System irgendwie gerecht zu werden, wiederholte Söder, dass "das Flugblatt zugegeben widerlich, ekelhaft und reiner Nazi-Jargon war. Aiwangers Distanzierung davon war für mich an Ende glaubhaft."

Nun, da kann Herr Söder alle Geschichtsbücher wälzen und er wird von keinem Deutschen aus dem nationalsozialistischen Deutschland, von Funktionären und führenden Personen ohnehin nicht, Sätze finden wie "Flug durch den Schornstein von Auschwitz". So etwas könnte man auch niemals bei den Revisionisten finden. Solche Redensarten sind der typische Jargon der seit 1945 herangezüchteten Anti-Nazis.

Dann versuchte Söder, sich hinter der Judenführung zu verschanzen. Söder: "Ich hoffe sehr, dass er auch die Entscheidung vernünftig annimmt. Wir haben zum Beispiel auch gemeinsam besprochen, das war ihm auch ein Anliegen, jetzt mit den jüdischen Organisationen ins Gespräch zu kommen. Das wird er auch machen. Auch das haben wir mit Frau Knobloch und Herrn Schuster schon im Vorfeld besprochen." Nun, wie wir wissen, befolgte Aiwanger artig Söders Auftrag und meldete sich bei Charlotte Knobloch, um sie um Verzeihung für etwas zu bitten, was er nicht getan haben will. Aber sie ließ ihn abblitzen: "Ich habe seine Entschuldigung nicht angenommen." (Focus, 03.09.2023)

Dann rutschten Söder in einem Moment der Unkonzentriertheit Kernworte der Wahrheit über die Lippen, dass es nämlich Bayern bei einer Entlassung von Aiwanger zerreißen würde. Söder: "Es geht auch nicht nur um Hubert Aiwanger. Wir haben auch andre Probleme, sowohl in Deutschland wie auch in Bayern. … Ich muss als Ministerpräsident ja auch ein Land zusammenhalten. Ich kann ja nicht nur aus einem Gefühl heraus entscheiden." Damit gibt Söder zu, dass die Menschen sich mittlerweile entschlossen gegen den Einsatz der Auschwitz-Keule zu wehren bereit sind. Derart zugespitzt, dass es sogar den Freistaat zerreißen könnte.

Shakuntala Banerjee spielte dann gegenüber Söder erneut die Auschwitz-Karte, als sie ihm vorhielt: "Sie halten jetzt einen Vize im Amt, der noch vor wenigen Tagen gesagt hat, in seinen Augen werde die Schoa zu parteipolitischen Zwecken gegen ihn und die FREIEN WÄHLER missbraucht. Es gab schon Reaktionen darauf. Für Juden ist das ein Schlag ins Gesicht. … Wie kann jemand, der so spricht, weiter im Amt des Vize bleiben?"

Söder wich erneut aus, obwohl gemäß Banerjee Aiwangers Verhalten "für Juden ein Schlag ins Gesicht" sei. Klar empfindet auch die gesamte globalistische Elite so. Darauf Söder: "Ich betone das immer wieder mit dem geordneten Verfahren. Was ist belegbar, was ist der Beweis? Welche Realisation steht zu den Dingen? Hat man sich entschuldigt? Ja, das ist passiert. Hat man sich davon distanziert? … Und deswegen bleibe ich dann am Ende dabei, das etwas, das 35 Jahre her ist, und wo man sich heute klar davon distanziert, das wäre ein Übermaß, dort eine Entlassung vorzunehmen."

Söder würde Aiwanger am liebsten mit Blicken töten

Wenn Blicke töten könnten! Söder ist auf Gedeih und Verderb auf Aiwanger angewiesen. Eine Katastrophe für ihn, und so spricht sein Blick auf Aiwanger Bände. Wenn Blicke töten könnten.

Shakuntala Banerjee glaubte dann, noch deutlicher werden zu müssen. Und so warf sie Söder vor, mit der gesamten "Auschwitz-Erinnerungskultur" zu brechen. Banerjee: "Ist Ihnen denn bewusst, dass Sie mit dieser Entscheidung den Maßstab mit dem Umgang mit Anti-Semitismus und Erinnerungskultur verschieben?"

Derart in Bedrängnis schaltete Söder sogar auf Angriffsmodus um und bezichtigte die systemischen Auschwitz-Medien der Globalisten als Schuldige. Söder: "Ich sehe das genau anders herum. … Ich finde sogar, dass ist eine neue Qualität auch im Umgang mit Vorwürfen, die ja auch in Medien gemacht werden. Es stellen sich doch auch Fragen im medialen Umfeld. Ich glaube, dass es sehr viele Bürger gibt, die auch ein bisschen kritisch sind, wie der Umgang des Journalismus mit vielen Themen ist. Ich würde das sogar als Teil der gesamten Debatte betrachten. … Deshalb stellt sich auch die Frage, dass man aufgrund einer Medienberichterstattung nicht ein abschließendes Urteil fällen sollte."

Dann sprach es Shakuntala Banerjee aus, dass die Massen von Auschwitz nichts mehr hören wollen, dass sie sich sogar mit jenen solidarisieren, die ins Auschwitz-Kreuzfeuer geraten sind, nur um dem System zu sagen: "Fuck you, uns interessiert das nicht mehr." Banerjee wörtlich: "War da bei Ihnen am Ende dieser Entscheidung auch die Angst vor dem Solidarisierungseffekt für Herrn Aiwanger in der Wahl zu groß?"

Daraufhin gab Söder ziemlich offen zu, dass die Globalisten die CSU in eine Koalition mit den Grünen zwingen wollten. Söder: "Wir in Bayern setzen klar weiter auf die Koalition mit den FREIEN WÄHLERN. … Schwarz-Grün in Bayern, das wollen wir nicht. Die Opposition in Bayern hat ja auch während der Woche mehrmals versucht, öffentlich und sogar nichtöffentlich, sich quasi ein bisschen anzubieten als Alternativpartner." (Alle Zitate aus dem ZDF-Sommerinterview vom 03.09.2023)

Gleichzeitig setzte Aiwanger am Sonntag, am Tag der Verkündung zur Fortsetzung der CSU/Freie-Wähler-Koalition, seinen Wahlkampf mit der Parole fort, dass das System zur Auschwitz-Keule gegriffen habe, um ihn fertigzumachen. Aiwanger: "Während Söder seinen Verbleib begründet, geht Aiwanger zum Gegenangriff über. Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat die Vorwürfe im Zuge der Flugblatt-Affäre als gescheiterte politische Kampagne gegen ihn bezeichnet. 'Das war ein schmutziges Machwerk', sagte Aiwanger am Sonntag bei einem Wahlkampfauftritt in einem Bierzelt in Grasbrunn. 'Die Freien Wähler sollten geschwächt werden. Doch die Partei ist durch die Vorwürfe gestärkt worden. Unsere Gegner sind mit ihrer Schmutzkampagne gescheitert'. In einer Vorbemerkung seines Fragenkatalogs schrieb Aiwanger außerdem, dass er 'entsetzt' sei, 'wie mit einem Dokument aus meiner Schulzeit und der Weitergabe von Informationen aus dem geschützten Raum Schule durch einen Lehrer versucht wird, mich politisch und persönlich fertig zu machen'." (Focus, 04.09.2023)

Jahrzehntelang kämpfte die revisionistische Geschichtswissenschaft mit Fakten vor den Gerichten, ohne Erfolg. Alle Beweisanträge wurden grundsätzlich abgelehnt. Was die Wissenschaft nicht erreichen konnte, erledigt jetzt die Wut der Menschen, weil sie Auschwitz und Antisemitismus überhaupt nicht mehr interessieren. Und diese Einstellung ist mächtiger als jeder forensische Beweis vor Gericht.

Der Chefhetzer von n-tv, Kommunikationsberater Hendrik Wieduwilt, sieht das ähnlich. Aus einer Stellungnahme zur Causa Aiwanger drang ein schmerzhafter Aufschrei Wieduwilts hervor. Wieduwilt am 03.09.2023: "Aiwanger ist jetzt der strahlende Held aller Wutbürger, aller derer, die es denen da oben schon immer mal zeigen wollten. Er hat es immerhin geschafft, den größtmöglichen Konsens der deutschen Eliten aufzukündigen. Nämlich, dass man einen besonderen, verantwortungsvollen Umgang mit der deutschen Vergangenheit pflegen muss. Und dann ist es vollkommen egal, ob Aiwanger getan hat, was ihm vorgeworfen wird, sondern es kommt darauf an, wie er mit diesen Vorwürfen umgeht. Und er ist damit nicht umsichtig, emphathievoll umgegangen, hat keine Verantwortung gezeigt, er hat alles von sich geschoben."

Enstorgung der Erinnerungskultur

Die Entsorgung der Erinnerungskultur durch die Causa Aiwanger.

Den "Konsens der deutschen Eliten, die Auschwitz-Erinnerungskultur" aufgekündigt zu haben, das sei Aiwanger gelungen, so Wieduwilt erschöpft. Das hat noch keine revisionistische Wissenschaft vermocht. Und das alles ohne Inhaftierungen und Generalverfolgungen wie früher.

Vor allem jedoch hilft die Causa Aiwanger das Ziel zu verfolgen, den Durchbruch der AfD in Bayern in der befürchteten Größenordnung zu verhindern. Natürlich ist damit zu rechnen, dass die Aiwanger-Euphorie, teuer durch die Entsorgung der Auschwitz-Erinnerungskultur erkauft, teilweise zu Lasten der AfD geht. Aber noch wahrscheinlicher ist, dass die CSU einen großen Einbruch erleben und so letztlich nur die Weltenwende beschleunigen wird.


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