Auf deutschem Boden nicht zu lösen
Der ungarische Ministerpräsident Orbán hat recht. Der anhaltende, explosionsartige
Flüchtlingsstrom ist in erster Linie ein deutsches Problem (F.A.Z. vom 2. September 2015).
Die bereits vorhandene, in der EU einmalige Anziehungskraft wurde in den letzten Tagen in
verantwortungsloser Weise - trotz der bereits vorhandenen chaotischen Lage an den
Außengrenzen der EU - durch die Willkommensaussagen von höchsten Autoritäten unserer
Verfassungsorgane, zuletzt vom Präsidenten des Deutschen Bundestages, noch immens verstärkt.
In unserer vernetzten Welt erreichen diese Aussagen innerhalb weniger Minuten die
Menschen um den ganzen Globus.
Jetzt wollen alle, die sich auf den Weg machen, aus verständlichen Gründen, nur noch nach Deutschland.
Unsere auf Zeit gewählten Vertreter des deutschen Volkes haben offensichtlich die Dimension der zurzeit
stattfindenden Völkerwanderung noch nicht erfasst. Das ist leider kein vorübergehendes Problem,
sondern es wird von Jahr zu Jahr noch stärker zunehmen. Verantwortlich dafür ist in erster Linie
die Bevölkerungsexplosion und die Unfähigkeit der staatlichen Eliten in vielen Teilen der Welt,
für die ihnen anvertrauten Menschen ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Das ist bedauerlich,
aber das Problem ist auf deutschem Boden nicht zu lösen. Der deutsche Steuerzahler kann auf Dauer
nicht für die Unfähigkeiten anderer Staaten haften. Diese Einsicht ist eine logische Schlussfolgerung
und hat nichts mit einer politischen Einstellung zu tun. Deutschland taumelt in nur einem Jahrhundert
von einem Extrem ins andere.
Hat denn der politische Wahnsinn hier Methode? Stalin hat nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gesagt:
"Die Hitler kommen und gehen, aber das deutsche Volk, das bleibt."
Hat er sich mit dieser Aussage geirrt?
Die Vertreter des deutschen Volkes vergessen, dass sie zuallererst für das Wohl und die Sicherheit des
eigenen Volkes verantwortlich sind. Sie sollen sich nicht als Weltregierung gebärden. Dafür hat ihnen
das deutsche Staatsvolk keine Legitimität gegeben.
GÜNTER PAWLITZKI, OBERSTLEUTNANT A. D., RAIN AM LECH
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