Wortmeldungen 2015


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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 13/09/2015 - Quelle: Leserbriefe Systempresse

"Als die Barbaren der Royal Airforce das Weltkultur-Erbe Lübeck samt seiner Frauen und Kinder vernichteten ..."

Und heute wollen uns dieselben Leute unter dem Vorwand des Schutzes von kulturellen Gütern in den Krieg gegen den syrischen Präsidenten al-Assad treiben, nur weil dieser sich dem Diktat des privatisierten Rothschild'schen Notenbank-Systems entzog.

10. Sep 2015

Frankfurter Allgemeine Zeitung

S. 25

Wer soll Palmyra verteidigen?

Mehrmals behandelten Sie im redaktionellen Teil und in den Leserbriefspalten den barbarischen Zerstörungswillen des "Islamischen Staates", der sich schon große Teile Syriens und des Iraks unterworfen hat und leider wohl auch auf Dauer existieren wird. Im Zusammenhang damit wurde mehrfach die Forderung erhoben, zum Schutz der historischen Kulturgüter mit militärischer Gewalt einzugreifen - zuletzt beispielsweise im Brief von Herrmann und Wolfgang Jungraithmayr mit der Überschrift "Ohnmächtig oder ohne Willen?" (F.A.Z. vom 1. September). Die Verfasser meinen, es sei höchste Zeit, eine Schutztruppe in das betreffende Gebiet zu entsenden - sind sich aber offenbar nicht bewusst, dass diese Truppe das Areal, bevor sie es schützen kann, erst einmal in einem blutigen Krieg erobern müsste.

Man sollte jedem, der einen solchen Einsatz vorschlägt, sofort die Frage stellen: "Wären Sie denn bereit, persönlich für die Erhaltung alter Tempelruinen in den Krieg zu ziehen, Ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen und Ihrer Familie das zuzumuten? Wären Sie, hätten wir noch die Wehrpflicht, bereit, Ihren gerade in der Bundeswehr dienenden Sohn in einem solchen Krieg als einen der unvermeidlich vielen Gefallenen oder Verstümmelten zu opfern?"

Es war immer schon leichter, fremder Leute Söhne in die Schlacht zu schicken. Wir sollten uns immer wieder daran erinnern: Es gibt nur einen einzigen legitimen Grund, unserer Soldaten Leben und Gesundheit einzusetzen - nämlich die Verteidigung des eigenen Vaterlandes gegen Aggressoren von außen.

Als heute im 85. Lebensjahr stehender Greis, der als Gymnasiast in Lübeck lebte, als die historische Altstadt, gewiss ein Weltkulturerbe, von den Barbaren der Royal Air Force vernichtet wurde, also genau von den Leuten, die sich als Hüter der westlichen Werte aufspielten, frage ich mich natürlich, mit welchem Recht wir uns über die Zerstörungswut des IS aufregen. Zumal man damals in Lübeck nicht nur die Kulturgüter zerstörte, sondern auch gleich einige tausend Zivilisten, die meisten Frauen und Kinder, mit ums Leben brachte.

PETER SCHWEIZER, BERLIN


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