Jüdische Studien 2015

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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 18/03/2015 - Quelle: NJ-Autoren

... und immer wieder ist es die jüdische Lobby

"Soldat. Bringst du deine slawischen Brüder um, erfüllst du das Programm der jüdischen Weltverschwörer und der Angelsachsen!"

Prof. Kevin MacDonald

"Ein toter Nemzow schadet Putin mehr, als ein lebender. Nemzow konnte nämlich keinerlei Widerhall im Volk finden. Nahezu alle Führer der liberalen Opposition sind entweder Volljuden, oder haben einen jüdischen Hintergrund".

Cui bono? [1] Wem nützt also der Nemzow-Mord? Es ist offensichtlich, dass ein sehr starker jüdischer Einfluss im Westen gegen Russland wirkt, insbesondere finden sich diese Leute bei der Israel-Lobby und den Neocons. Victoria Nulands Familiegeschichte (Nudelman) und ihre Rolle bei der ukrainischen Revolution kommen ins Gedächtnis. [2]

Es gibt viele Gründe für diese Politik, sicherlich spielen heute Russlands Allianzen mit Iran und Syrien eine Rolle, wo Israel und die Lobby alles nur in ihrer Macht stehende unternehmen, einen Krieg gegen diese beiden Länder zu entfachen. Es ist eigentlich ganz einfach: Die jüdische Feindschaft entstand, weil das Russland unter Wladimir Putin sich weit mehr nationalistisch entwickelte, als es die Interessen der Juden und Israel erlauben können.

In einem Beitrag der Jerusalem Post (Ausschnitte davon weiter unten) wird die Rolle von sehr prominenten Juden gegen Putin in Russland hervorgehoben. Putin selbst bezeichnet diese Opposition als "5. Kolonne" in Russland. Aber zusätzlich zu den Unterschieden in der Außenpolitik sind schwelende Untertöne über die Rolle der jüdischen Oligarchen unter Jelzin im Zusammenhang mit der Ausraubung des Landes zu vernehmen. Nemzow, wie hier hervorgehoben wird, war der zweite Mann in Jelzins Macht-Hierarchie.

Der Jerusalem-Post-Artikel macht wieder einmal grundlegende Fragen über jüdische Loyalität in der Diaspora zum Gegenstand der Betrachtungen. In der Zeit von 1880 bis 1917 war das organisierte Judentum in der Diaspora geschlossen gegen Russland angetreten. Und heute, wo die Israel-Lobby einen Krieg gegen den Iran als wichtigste Aufgabe betrachtet, sieht sich das Judentum gegenüber Israel in der besonderen Pflicht. Wie damals zwischen 1880 und 1917 führt das dazu, dass die jüdische Diaspora außenpolitische Bestrebungen unterstützt, die sich nicht mit den Interessen jener Länder decken, in denen die Juden leben, sondern allein den jüdischen Interessen dienen.

In dem Artikel der Jerusalem Post mit dem Titel "Nemzow-Mord erinnert russische Juden an schwelenden Antisemitismus" heißt es am 3. März 2015:

Ein jüdischer Professor aus St. Petersburg, Zicer, 55, hat wenig Hoffnung auf eine Veränderung der politischen Machtverhältnisse in Russland, das auf der 148. Stelle des internationalen Index der Pressefreiheit rangiert. Mehrere Putin-Kritiker sind entweder unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen, oder landeten im Gefängnis aufgrund von fabrizierten Korruptions-Anklagen. Aber Zicer marschierte am Sonntag mit 10.000 Menschen durch St. Petersburg, viele davon waren Juden, um gegen den Mord an Boris Nemzow zu protestieren. Boris Nemzow war unter Jelzin Vize-Premierminister. Nemzow wurde nur Stunden nach seinem Aufruf, sich einer Protestkundgebung gegen die russische Rolle in der Ukraine anzuschließen, erschossen. … 'Dieser Mord und die dem Mord vorausgegangene Aufstachelung zum Hass ist derart schockierend, dass ich mich nicht mehr länger nur auf das Beobachten beschränken kann', sagte Zicer. Ob nun der Kreml den Mord befohlen hat oder nicht, wie manche geltend machen, Zicer hält den russischen Präsidenten für den Verantwortlichen, weil er 'die wilde Aufstachelung zum Hass gegen Nemzow und andere Oppositionelle in den Medien in den vergangenen Monaten erlaubte'. Ein Kreml-Sprecher bestritt jedwede Verwicklung in den Mord. Viele russische Juden erinnert der Mord an Nemzow, der Sohn einer jüdischen Mutter und von der orthodoxen Kirche getauft, an die Verwundbarkeit einer relativ reichen Minderheit mit einer Sündenbock-Vorgeschichte, mit ihren starken Verbindungen zum Westen und mit ihren leidenschaftlich gepflegten Werten des Internationalismus und der Menschenrechte.

Wie überall im Westen, vertreten die Juden in Russland jede Politik, die ihnen in der Diaspora nützlich ist. Dazu gehört die Durchsetzung kosmopolitischer Werte und Menschenrechte, während sie auf der anderen Seite Israel mit seinen rassistisch-nationalistischen Werten vorbehaltlos unterstützen. Die Juden in der Diaspora unterstützen selbstverständlich auch die von Israel systematisch auf palästinensischem Land durchgeführten ethnischen Säuberungen an den Palästinensern.

Juden sehen den Westen als Repräsentant internationalistischer Werte, die mit der Identifikation einer Nation mit völkischen oder nationalen Interessen unvereinbar sind. Die Schaffung eines kosmopolitischen Westens war das jüdische Projekt des 20. Jahrhunderts, was so richtig in den 1960er Jahren Früchte trug und in den folgenden Jahrzehnten geradezu explodierte.

In dem Artikel der Jerusalem Post heißt es weiter:

Der Mord an Nemzow traf Russlands nicht unbedeutende Intelligenzija ganz besonders hart. 'Nahezu alle Führer der liberalen Opposition sind entweder Volljuden, oder haben einen jüdischen Hintergrund', sagt Michael Edelstein, Lehrer an der Moskauer Staats-Universität und Kolumnist für das jüdische Monatsmagazin L'Chaim. 'Sein Mord ist der Tiefpunkt eines Prozesses, der vor etwa zwei Jahren begann. Die jüdische Intelligenzija und ihr Milieu fühlen sich unsicherer als je zuvor im post-kommunistischen Russland' … In einem Interview mit Newsweek, nur Stunden vor seinem Tod, sagte Nemzow, dass Russlands Wirtschaft wegen Putins Politik kollabieren würde. Russlands Unterstützung für die Separatisten in der Ukraine, so Nemzow, sei nichts anderes, als ein 'teures baden in einem Bruderkrieg in der Ukraine und einer sinnlosen Konfrontation mit dem Westen. Wir alle spüren die Auswirkungen dieser irrsinnigen Politik'. Dann fügte Nemzow noch hinzu, dass ihn Putin wegen seiner Medien-Kontrolle an den Nazi-Propaganda-Chef Joseph Goebbels erinnere. Putin antwortete auf diese Art von Kritik, indem er die Widerständler der Ukraine-Politik, inklusive der Annexion der Krim, als Fünfte Kolonne bezeichnete. Auch wenn Putin Nemzow nicht namentlich nannte, wusste jeder, dass er Nemzow gemeint hatte. Die mit dem Kreml eng verbundenen russischen Medien nannten in diesem Zusammenhang aber Nemzow mit Namen als Verräter. Und kurz danach begannen sie, eine Liste jener Personen zu veröffentlichen, die sich der Annexion der Krim im März 2014 widersetzten.

"An den Straßen der beiden Volksrepubliken in der Ostukraine sind Werbetafeln mit Plakaten beklebt. Auf ihnen steht: 'Soldat. Bringst du deine slawischen Brüder um, erfüllst du das Programm der jüdischen Weltver-schwörer und der Angelsachsen'".

Der Spiegel Nr. 9/21.02.2015, S 96

Die liberale Opposition als Fünfte Kolonne zu bezeichnen läuft darauf hinaus, ihre Loyalität gegenüber Russlands Interessen in Frage zu stellen, insbesondere im Zusammenhang mit den engen wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zu Nachbarländern. John Mearsheimer schrieb dazu den interessanten Artikel "Warum die Ukraine-Krise die Schuld des Westens ist". Berücksichtigt man die Kluft zwischen Russlands Außenpolitik und den Interessen Israels und dem Diaspora-Judentum, dann kommt mehr als nur eine sanfte Loyalitäts-Kritik zum Vorschein. Nochmals die Jerusalem Post vom 3. März 2015:

In einem Fernsehinterview von 2010 sagte Putin, dass Nemzow und andere Oppositionsfiguren den Russen Milliarden gestohlen hätten. Er sagte wörtlich: 'Sie würden ganz Russland verkaufen, wenn sie könnten'.

Ganz klar war das ein Hinweis auf die notorisch-korrupten, fast nur aus Juden bestehenden Oligarchen, die unter Jelzin sämtliche Schlüsselindustrien Russlands kontrollierten. Putins Aussage bezieht sich auf den Mangel an russischer Verbundenheit bei den Oligarchen und auf das Vermögen, dass sie in den Westen verschoben haben. Es war tatsächlich nichts anderes, als die totale Ausplünderung des russischen Volkes durch Menschen, die keinerlei Verbindung mit dem russischen Volk fühlen und pflegen. Es war nichts anderes als die Finanz-Version der Nachwirkungen der bolschewistischen Revolution. Die Führer der bolschewistischen Revolution waren ebenfalls fast alle Juden, wie es die Führer der heutigen liberalen Opposition sind. In diesem Zusammenhang die Jerusalem Post:

'Nemzow stand auf allen Verräter-Listen, die im Internet publiziert und im staatlichen Fernsehen gezeigt wurden', schrieb der russisch-jüdische Journalist Leonid Berschitski bei Bloomberg im Zusammenhang mit dem Mord. Berschitski fügte an: 'Es war nicht von Vorteil, Jude zu sein. Es gibt einen starken, unterschwelligen Antisemitismus in der Schmutzkampagne'. Nichtsdestoweniger zweifeln viele Russen daran, dass Putin sich darauf einlassen würde, die Ermordung dieser bekannten Persönlichkeit anzuordnen, weil ihm ein toter Nemzow mehr schadet, als ein lebender. Nemzow konnte nämlich keinerlei Widerhall im Volk, außerhalb der Großstädte, finden. Er stellte für Putin niemals eine reale politische Bedrohung dar. Edelstein führt aus: 'Es mag antisemitischen Hass auf rechtsextremen Internet-Seiten gegeben haben, aber Nemzow wurde nicht als Jude wahrgenommen und als Jude attackiert'. Der Mord an Nemzow, so glaubt Edelstein, 'zeigt auf Ultra-Nationalisten, vielleicht Milizen, die in der Ukraine kämpften, oder es waren deren Sympathisanten'.

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Nemzow machte aus seiner jüdischen Herkunft kein Geheimnis und gab zu, dass er kaum jemals irgendeine Diskrimination erlebte.

Nichtsdestoweniger ist dies eine jüdische Angelegenheit mit ernüchternden Auswirkungen im Zusammenhang mit der Einstellung zur liberalen Oppositions-Bewegung in Russland sowie auf die Dämonisierung Russlands in den Medien und den politischen Kreisen des Westens.


1) Die Frage "Cui bono?" (lateinisch für Wem zum Vorteil?) – mit dem ausgedrückt wird, dass bei einem Verbrechen der Verdacht am ehesten auf denjenigen fällt, der daraus den größten Nutzen zieht.
2) Nulands Familie trug früher den schönen jüdischen Namen Nudelman. Nuland ist heute mit dem Einflussjuden Robert Kagan verheiratet. "Die Falken in der US-Administration wollen Moskaus Einfluss in der Region zurückdrängen und Putins Herrschaft destabilisieren. Ihr Traumziel: Regime Change in Russland. ... Nuland ist eine treibende Kraft der amerikanischen Ukraine- und Russlandpolitik." (Der Spiegel, 11/2015, S. 34)